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Krawalle in Chile nach tödlichem Polizeieinsatz gegen Strassenkünstler

Polizist erschiesst Strassenkünstler – heftige Krawalle in Chile

06.02.2021, 06:58
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Nach tödlichen Schüssen eines Polizisten auf einen Strassenkünstler ist es im Süden von Chile zu heftigen Ausschreitungen gekommen.

Demonstranten steckten am Freitag das Rathaus der Stadt Panguipulli in Brand, wie in einem vom Radiosender Cooperativa veröffentlichten Video zu sehen war. Zuvor hatte sie bereits Barrikaden errichtet und eine Polizeiwache mit Steinen angegriffen. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.

Zuvor hatte ein Beamter auf einer Kreuzung im Zentrum der Stadt einen Jongleur erschossen, der sich einer Kontrolle widersetzt hatte. Nach zwei Warnschüssen auf den Boden war der junge Mann auf den Polizisten zugestürmt, der daraufhin das Feuer eröffnete. Dabei hatte der Jongleur drei säbelartige Gegenstände in der Hand, die er bei seiner Show benutzte.

Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. Das Innenministerium wies die Polizei an, bei der Untersuchung des Vorfalls zu kooperieren. Wegen ihres oft brutalen Vorgehens geraten die sogenannten Carabineros - die uniformierte Polizei Chiles - immer wieder in die Kritik.

Bei den heftigen Protesten gegen die Regierung Ende 2019 kamen beispielsweise mehr als 30 Menschen ums Leben, Hunderte wurden verletzt. Menschenrechtsorganisationen forderten strafrechtliche Ermittlungen gegen die Polizeiführung. (meg/sda/dpa)

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4 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Aussenminister
06.02.2021 07:45registriert September 2020
Ehm mit einem säbelartigen Gegenstand auf einen Polizisten losrennen der kurz zuvor Warnschüsse gefeuert hat? 500 IQ🌝
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«Putin hat jetzt das gleiche Problem wie Hitler»
Unter enormen personellen und materiellen Verlusten hält Putin seine Offensive im Osten der Ukraine aufrecht und verzeichnet Geländegewinne. ETH-Militärökonom Marcus Keupp relativiert die russischen Vorstösse. Putin stehe vor den gleichen Problemen wie Hitler im Zweiten Weltkrieg.

Sie sagten in unserem letzten Gespräch, dass Russland den Krieg bis Ende Oktober 2023 strategisch verloren haben wird. Damals waren wir bei Kriegstag 603. Heute haben wir Kriegstag 800, bleiben Sie bei Ihrer Aussage?
Marcus Keupp: Zunächst gilt es, klarzumachen, was strategisch verloren heisst. Ich meine damit, dass die russische Produktions- bzw. Ersatzrate nicht mithalten kann mit der Abnutzungsrate. Wenn der Krieg so weitergeht, wird sich das russische Material so stark abnutzen, dass Russland sein Kriegsziel nicht erreichen kann: das Ende der Ukraine als eigenständiger Staat.

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